EDVGT wird 30: Eine audiovisuelle Festschrift

Zum 30-jährigen Bestehen produzierte kraft.media eine audiovisuelle Festschrift. Wie in der klassischen Festschrift kamen Persönlichkeiten aus dem Umfeld des Vereins zu Wort mit teils persönlichen, teils fachlichen Beiträgen. Das Ergebnis ist eine bunte Mischung aus Interviews und Grußworten, die hier wiedergegeben werden.

13-minütige Zusammenfassung
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Der Rausch der Kompromisse: Wie Die Grünen in einen Abwärtsstrudel gerieten

Pseudowissenschaftliche und noch dazu politische Texte mit KI. Ausgangspunkt war die Idee des „Rausch der Kompromisse“, der womöglich in einen Abwärtsstrudel geführt hat. Der folgende Text ist vollständig und unbearbeitet mit ChatGPT 1o erstellt. Ich finde es tatsächlich beeindruckend, wie sich die KI auf Ideen einlässt und weiterentwickelt.

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Typcasting

Wissen Sie, was Typcasting ist? ChatGPT sagt mir, das sei eine Programmiertechnik für die Umwandlung von Datentypen. Wieder etwas dazugelernt. 

„Ich meine Typcasting beim Film.“ Und schon kommt eine umfassende Erklärung, es ginge darum, dass bestimmte Schauspieler:innen eben immer für bestimmte Typen engagiert würden, was diverse Vor- aber auch Nachteile habe… Schlimm wird’s  immer dann, wenn man schon deshalb weiß, wer Mörder:in ist, weil der/die Darsteller:in eben immer „Täter:in“ ist.

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ChatGPT – Ein persönlicher Zwischenstand

Porträt eines sechzigjährigen Verlegers

Es ist wichtig, dass …“  Eine Phrase wird für mich zum Symbol einer Sprache, die ich selbst so nie sprechen würde. In den ChatGPT-Texten kommt sie gefühlt sehr häufig vor. Und so ein bisschen nervt die so perfekte und pseudo-individuelle Ausdrucksweise – ähnlich übrigens wie die KI-generierten Bilder: Perfekt ausgeleuchtete, selbst wenn faltig noch glattgebügelte, letztlich seelenlose Plastikmenschen. 

Das zweite Jahr im ChatGPT-Zeitalter nähert sich dem Ende. Grund genug für eine kurze, sehr persönliche Rückschau – und einen Ausblick.

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2023 – Ein Rückblick

Nach 30 Jahren explodiert ein Vulkan. Ein launischer Rückblick auf 2023 und was davor geschah

Dreißig Jahre ist es her, dass sich ein kleines Team der Uni Saarbrücken auf den Weg nach Amsterdam machte zur damals schon vierten ICAIL Tagung über „Artificial Intelligence and Law“ (http://2be.legal/2023/2449).  Die Erinnerung hieran ist leider verblasst. Wir liefen auch nur im Vorprogramm und fehlen in den Proceedings. Insgesamt war 1993 ein sehr ereignisreiches Jahr etwa mit einem denkwürdigen EDV-Gerichtstag. Es erreichte seinen Höhepunkt für mich persönlich mit meinem Antritt bei C.H.Beck in München, den ich nach knapp zehn ausgesprochen produktiven Jahren wieder verließ. 

Nach vielen kleinen und kleinsten Beben explodierte dieses Jahr, 30 Jahre später, der Ki-Vulkan in einer selbst für Seismologie/KI-Experten ungeahnten Heftigkeit. In meiner LinkedIn-Blase,  gab es 2023 – gefühlt – kaum ein anderes Thema als künstliche Intelligenz – KI und Recht (AI and Law) genauer gesagt. 

LinkedIn

Mit einem von Anfang an kritischen Blick bin ich in sozialen Medien auf den KI-Zug (wieder) aufgesprungen. Es war auch ein Experiment, wie man mit regelmäßigen Statements zu einem akuten Thema seine Reichweite vergrößern kann. Es geht! Für meine Betrachtung des Themas ChatGPT aus der Laiensphäre habe ich nicht nur Lob geerntet. Aber gerade die teils heftige Kritik (Ich hätte von der Technik keine Ahnung… Wenn das erst einmal richtig trainiert ist…) war es, die mich bis heute an dem  Umgang mit dem Thema zweifeln lässt. Man hätte das System m.E. nie auf eine unvorbereitete und unkontrollierte Nutzerschaft loslassen dürfen. Nun ist die Kiste der Pandora geöffnet. 

emozipnal.xyz

Im Wesentlichen auf zwei Wegen erfolgte meine Annäherung an generative KI: Das eine war ein launisches A6 Heft, was ich mit Herzblut gestaltet und immerhin in drei Auflagen herausgebracht habe. Es enthält Texte aller Art, vollständig generiert von ChatGPt, zu einem fiktiven Medikament „Emozipnal“. Diejenigen, die es gelesen haben, fanden es doch zumindest amüsant – selbst die Presse. Viele waren auch beunruhigt. Ziel erreicht.

schwarzfahren.legal

Ein anderer Weg war der Versuch, einen inhaltlich banalen aber rechtlich eben doch etwas fordernden Fall mit ChatGPT zu lösen. Es ging um die Frage, ob Minderjährige die berühmten 60,-€ bezahlen müssen, wenn sie in Öffis ohne Fahrkarte unterwegs waren. Die Frage scheidet sogar die juristischen Geister. Manchmal bringt sie erstaunliche Wissenslücken selbst bei den Profis zutage. Aber die KI als Repräsentantin des durchschnittlichen Web-Wissens ist tatsächlich mit dem Thema bis heute hoffnungslos überfordert. Mal sehen, wie es damit weiter geht.

Am Ende des Jahres hat die KI schon so etwas wie Normalität erreicht. In die Standardprogramme ist sich integriert, die Schulen lernen damit umzugehen, erwachsene Menschen unterhalten sich über und mit KI und selbst Journalist:innen lassen sich ihre Beiträge vorformulieren. „Wortwandler“ heißt die Anwendung bei unserer Lokalzeitung. Die Politik gelobt eine bessere Förderung der „neuen“ Technik und die Entwickler schreiben schon deshalb auf alles irgendwie auch KI drauf, egal ob sie drin ist oder eben nicht.

facebook

In meiner anderen Blase übrigens, der Facebook-Blase, gab es zwar auch KI, aber irgendwie war es kein Thema. Da ging es um Themen, die aktuell nicht ganz so getypt werden: Demokratie, Menschenrechte, Umwelt und Natur. 

War sonst noch was in diesem Jahr?

Der Verlag R&W hat einen Onlinekommentar an den Markt gebracht. Und ich durfte dabei helfen. Das war ein schönes Projekt. Und dann war da ein hervorragender #EDV-GT , dessen Vorstand ich die Ehre habe, nunmehr anzugehören. Und ich habe endlich wieder mal unterrichtet: An den Universitäten in Mainz und Bielefeld – ja das gibt es wirklich. Und natürlich durfte auch da KI nicht fehlen. 

Und dann gab es den einen oder anderen Kommentar zu den öffentlichkeitswirksamen, aber eben ansonsten unwirksamen und fragwürdigen Maßnahmen des BMJV etwa in Sachen Klimakleben. Symbolpolitik gegen Populismus ist wirklich etwas, was die Welt nicht braucht…